Donnerstag, 17. Juni 2010

Das Rote Meer

Das Rote Meer weist einige Besonderheiten auf:
Abgesehen von ein paar Wadis wird es von keinerlei Flüssen gespeist, der Wasserzufluss bzw. Austausch erfolgt nur über die Enge zum Indischen Ozean und seit relativ kurzer Zeit geringfügig über den Suezkanal. Somit fliesst eigentlich nur Salzwasser zu, was dazu führt, dass der Salzgehalt dank der grossen Verdunstung immer höher wird. Derzeit liegt er bei etwa 4,2%, andere Meere weisen einen Salzgehalt von etwa 3,0 - 3,5% auf.
Im Wasser des Roten Meeres befinden sich aufgrund dessen nur wenige Nährstoffe, was Plankton und Algenwachstum kurz hält, zur Freude aller Taucher und Schnorchler, denn die Sicht unter Wasser ist normalerweise fantastisch.
Von oben wird das Meer durch die Sonne erwärmt, von unten durch flüssiges Gestein, welches unter dem Meeresboden fliesst. In einer Tiefe von 2000 Metern wurden stellenweise bis zu 60 Grad Celsius gemessen.
Dazu produzieren die vielen Riffe natürlich auch noch Wärme.
Es ist völlig ungewöhnlich und ist mir zuvor nie passiert, dass es weit draussen im Meer wärmer ist als am Strand.und ich locker ohne drohende Herzattacke einfach so trocken vom Boot ins Wasser springen kann :)

Bei 2000 km Korallenriffen sind die Artenvielfalten von Fischen und Korallen gross, eine Auswahl findet man hier:
Fische im Roten Meer bei Google.


Foto:  Copyright Ulrich Moesslang

Ich selbst habe mein Herz an die Schildkröten verloren, es ist einfach gigantisch, mit diesen sanften ruhigen Wesen zu schwimmen. Sie haben so einen wundervollen uralten, weisen Blick...

Das Rote Meer unterliegt seit Jahrmillionen stetigen Wandlungen, mal war es ausgetrocknet, mal vom Indischen Ozean getrennt, mal mit dem Mittelmeer verbunden....Wer genaueres wissen will, sollte bei Wikipedia nachlesen.

Tourismus.....Tja, der mittlerweile aufgekommene Massentourismus macht dem Roten Meer leider schwer zu schaffen. Da fliessen Abwässer ungefiltert hinein, unwissende Touristen füttern Fische, trampeln auf den Riffen rum und von den Booten werden biologische Abfälle und Plastik mal eben entsorgt.
Das Umdenken findet aber schon statt, es wird vermehrt Öko-Tourismus angeboten und die Tauch- und Schnorchelausflüge zu den bekannten und beliebten Riffen werden strenger kontrolliert, jedenfalls auf ägyptischer Seite.


Wer sich für Öko-Tourismus in Ägypten interessiert, sollte sich folgende Seite anschauen:
Sinaistars

Hoffen wir, dass dem Korallensterben Einhalt geboten werden kann. Manches ist schon unwiederbringlich verloren und zerstört.


Foto: Copyright  I. Dieckneite






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